Einige Tipps zur Wartung und Reparatur am Mitsubishi Sigma (F07W)
Ein paar Infos und Erfahrungen zur Reparatur des Kupplungsnehmerzylinders am Mitsubishi Sigma Station Wagon F07W. Auch anwendbar auf die Limousinen F10 und F16A mit manuellem Getriebe.

Es handelt sich hier nicht um offizielle Anleitungen, sondern ausschließlich um Erfahrungsberichte meiner selbst durchgeführten Arbeiten. Die Infos verstehen sich als Anregungen. Im Zweifel über die Nutzung der hier gebotenen Infos sollte IMMER die Verkehrssicherheit Vorrang haben!


Reparatur des Kupplungsnehmerzylinders am Mitsubishi Sigma

Wenn die Kupplung ausfällt, oder nicht mehr richtig trennt. Wenn der Pegelstand der Kupplungsflüssigkeit sinkt.

Werkzeug: 10er Ringschlüssel 12er Nuss mit Verlängerung, 14er, Bremsenreiniger, Bremsflüssigkeit DOT4, 1,5 m Schlauch, Auffangbehälter, saubere Lappen, zur Reparatur: Reparatursatz MD979428 (Kolben mit Dichtring, Faltenbalg)

Bild 1

Wo sitzt der Kupplungsnehmerzylinder?

Ziemlich genau unter der Drosselklappe.

Allererster Test: Faltenbalg abtasten! Ist er nass oder fühlt er sich "prall aufgeblasen" an, wie ein Luftballon? Dann ist der Nehmer undicht und hat Bremsflüssigkeit in den Faltenbalg gepresst.

Also muss der Nehmer gewechselt oder repariert werden. Den Reparatursatz MD979428 (Kolben mit Dichtring, Faltenbalg) gibt es beim "freundlichen".

 

Bild 2

Vor dem Ausbau muss das System erst entleert werden.

Das geht wahlweise über die Entlüftungsschraube - hier mit Schutzkappe (3), oder über die Hohlschraube (2).

Der Vorgang ist fast der selbe, wie beim Entlüften: Schlauch auf die Entlüftungsschraube stecken, Schraube lösen und einfach pumpen, bis nichts mehr kommt. Bitte nur MIT Schlauch arbeiten! Sonst spritzt die Suppe durch den halben Motorraum.

Zum Ausbau die Hohlschraube des Hydraulikanschlusses entfernen. Dabei die beiden Kupferdichtringe, den Ventilteller und die Ventilfeder (Bild 3, oben rechts) nicht verbummeln!

Bild 3

Von links nach rechts:

- Kupplungsnehmerzylinder
- Faltenbalg mit Stößelstange (alt)
- Rückholfeder
- neuer Faltenbalg
- Ventilteller und Ventilfeder (oben)
- Kolben mit Dichtring (alt)
- Kolben mit Dichtring (neu)

Bild 4

Zur Reparatur des Kupplungsnehmerzylinders wird der Reparatursatz MD979428, bestehend aus neuem Kolben mit Dichtring und Faltenbalg benötigt.

Alle Einzelteile entnehmen und Zylinder auswaschen (Bremsenreiniger). Zylinderinnenwand auf Rost und Riefenbildung prüfen und diese ggf. mit Poliervlies oder mindestens 800er Schleifpapier entfernen und Sitz des Faltenbalgs entrosten. Wieder auswaschen und Zylinderinnenwand mit etwas Bremsflüssigkeit benetzen.

Rückholfeder auf den neuen Kolben stecken, Dichtring mit Bremsflüssigkeit benetzen und in den Zylinder einsetzen.

Neuen Faltenbalg auf die Stößelstange aufziehen (hier hilft etwas Fett), das Ende der Stößelstange leicht einfetten, in den Kolben stecken und Faltenbalg über den Rand des Zylinders ziehen.

Das war schon die ganze Reparatur!

Bild 5

Der alte und der reparierte Kupplungsnehmerzylinder.

Am reparierten habe ich den Hydraulikanschluss zugeklebt, um Dreck draußen und Ventilteller/-feder drin zu halten.

Beim Wiedereinbau des Nehmers am besten die Hohlschraube in den Hydraulikanschluss drehen, damit Ventilteller und -feder nicht heraus fallen können. Beim anschließen der Hydraulikleitung die beiden Kupferdichtringe nicht vergessen.

Bild 6

Zum befüllen den 10er Ringschlüssel auf die Entlüftungsschraube des Nehmerventils aufsetzen und den Schlauch anschließen. Ich habe hierzu den Scheibenwaschdüsenschlauch aus meinem Organspender  benutzt. Der passt genau auf die Entlüftungsschraube und ist so lang, dass man beim Entlüften das andere Ende in den Vorratsbehälter hängen und so einen Kreislauf schaffen kann. Und er enthält praktischerweise sogar ein Rückschlagventil!

Weiterhin kann man im Vorratsbehälter an den (nicht mehr) aufsteigenden Luftblasen prima erkennen, wann die Luft raus ist.

Bild 7

Den Vorratsbehälter am Geberzylinder (grüner Pfeil) bis zur MAX-Markierung füllen und Frau/Mann/Freundin/Freund dazu holen.

Den Entlüftungszyklus (Schraube lösen, Pedal treten, Schraube anziehen, Pedal loslassen) 4x durchführen und dann den Vorratsbehälter auffüllen, wieder 4x entlüften und wieder auffüllen. Das ganze wiederholt sich solange, bis keine Luftblasen mehr kommen.

Danach den Schlauch abziehen und in den Behälter entleeren, in den man die alte Flüssigkeit abgelassen hat. Schutzkappe auf die Entl.-schraube stecken, Füllstand im Vorratsbehälter nochmal prüfen und ggf. nochmal auffüllen, Vorratsbehälter verschließen (Deckelrand und -dichtung reinigen).

Fertig!